
Der Residenzbrunnen in der Salzburger Altstadt, Bild: microble.eu
Meiner erste Blogger-Convention, mein erster Recap und gleich vorweg: Oft ist etwas Gold, dass gar nicht glänzt!
Ich hatte mich schon vor Monaten entschieden and #sbgatc16 teilzunehmen und war zu vorsichtig. Ich dachte der Kerntag reicht locker, den Food- and Craft-Walk am Freitag und die Landpartie am Sonntag lasse ich aus. War jetzt im Rückblick ein Fehler. Daher für #sbgatc17 (Hey Caro, das ist ein Hinweis) wird das Komplettpaket gebucht.
Salt and the City – Blogger Convention?
Da treffen sich einige Verrückte die was mit dem Netz machen. So einfach ist es nicht mehr. Besser da treffen sich über 100 BloggerInnen aus 6 Nationen um sich über ihr Hobby oder ihren Beruf auszutauschen, sich zu vernetzen und noch neues dazu zu lernen.
Es ist vielleicht nicht der größte Event. Muss es ja auch nicht! Besser eine qualitativ hochwertige Veranstaltung als einen Massenauftriebe.
Es ist sicher kein Event für Techniker. Soll es auch nicht! Geht ja um das Bloggen und da ist die Technik nur ein Werkzeug, das unterstützt. Aber manche Vortrag im technischen Teil des Bloggens würde vielleicht gut tun.
Es ist ein Treffen für unterbeschäftigte … Das ganz sicher nicht. Es ist ein Treffen für Profis der Blogosphäre.
Gestern haben sich eben jung und alt, Frauen und Männer, Profis, Semi-Pros, und Freizeitblogger in der Privat Medizinischen Universität Salzburg getroffen um sich über das Bloggen auszutauschen. Die Location war fast perfekt. Denn für alle zentral gelegen. Ein paar Minuten vom Bahnhof entfernt, Bushaltestelle vor der Tür und auch genügend Parkplätze rundherum oder auf dem Parkplatz. Das einzige was gefehlt hat, waren noch ein paar Liegestühle.
Gleich die Idee mit dem Frühstück zum Kennenlernen, für alle die nicht beim Food- und Craft-Walk dabei waren, ist nachahmenswert. Zwanglos plaudern, sich wiedertreffen oder neukennenlernen. Eine lockere Stunde für das so wichtige netzwerken.
Danach legen wir los. Im prall (überfüllten) Audimax der PMU geht es zu Begrüßung und eine Basisinfo wie alles so abläuft. Gut mitgedacht, denn da braucht man nicht mehr Rätselraten wie, wann, wo.
Keynote: Auf dem Weg zur besten Story der Welt
Markus Lust, Chief Editor von Vice Alps brachte uns dann mit seiner Keynote in Stimmung. Ein hochkarätiger Vortrag und auch Einblick in die Arbeit eines großen Blogs. Ab wann ist man eigentlich groß? Egal! Der Vortrag war top und hatte ein paar knackige Aussagen, wie man besser wird. Es waren so klare Sachen, dass ich mich ärgere, selbst nicht darauf zu gekommen zu sein (Das war fast den ganzen Tag so). Ich schreibe hier nur die kurze Version des Vortrags, soll doch jeder selbst hingehen im nächsten Jahr.
- Halte dich an Regeln und brich ein paar davon.
- Sei Du selbst.
- Der Alltag ist dein Freund.
- Lös Debatten aus.
- Finde neue Formate.
- Suche dir neue Aspekte in der Story.
- Sei Ehrlich.
- Schreib wie deine LeserInnen denken.
- Recherchiere tief.
- Sei schnell – Erster!
- Halte deine Versprechen.
- Nie einen Clickbait!
- Klicks sind ein Messwerkzeug, kein Gott zum Anbeten.
Macht keine Geschichten, weil sie funktionieren.
Macht Geschichten so, dass sie funktionieren.
- Qualität hängt nicht vom Medium ab.
- Kritik aushalten, sei kein Weichei.
- Es ist ein Privileg gelesen zu werden.
- Echter Shitstorm ist selten, meist nur Sturm im Wasserglas.
- Content ist King!
- Sei mal subjektiv, mach Gonzo-Journalismus.
SEO für BloggerInnen
Was ist denn SEO? Das ist irgendwie ähnlich wie bei Sex unter Jugendlichen: Jeder redet darüber, jeder sagt dass er es macht und jeder kann es. Peter Greisberger von gesagt.getan hatte da ein wenig mehr zu bieten. Ganz am Anfang gleich ein Tipp: Wie funktioniert die Suche bei Google? Bei InsideSearch wird es kurz, einfach und verständlich für alle erklärt. Kurz zusammengefasst:
- Du schreibst.
- Google kommt
- Google durchsucht und indiziert deine Inhalte
- Deine LeserInnen finden das alles bei Google
Und Peter hat eigentlich wiederholt was ich immer denke, sage, predige:
SEO ist keine Wissenschaft und keiner weiß wie Suchmaschinen (aka Google) wirklich arbeitet.
Aber ein paar Grundregeln gibt es trotzdem. Aber die sind nicht nur für die Suchmaschine, sondern hauptsächlich für deine LeserInnen
- Eine eigene Domäne für den Blog.
- Der Titel muss der absolut destillierte Inhalt des Posts sein.
- Eine Meta-Beschreibung ist notwendig.
- Die URL soll kurz und knackig sein und das zentrale Wort enthalten.
- Die Struktur des Posts und des Blogs muss passen.
- Speed! Speed! und nochmals Speed! (Mach deinen Blog schnell)
Eigentlich ist es so: Wenn du zufriedene User hast, ist auch Google glücklich. Darum hilf Ihnen! Verlinke deine neuen Beiträge mit alten Posts, welche dazu passen. Überarbeite auch deine alten Posts und gib ihnen wieder ein neues Leben.
Und passt doch auf die Bildnamen auf. Google erkennt einerseits aus dem Textzusammenhang was auf dem Bild sein kann (wie ist das mit den Pinzgauer Kasnockn?). Wenn der Name auch den Inhalt widerspiegelt ist es natürlich besser und Google wird euch lieben.
Und dann war da noch der Longtail. Optimiere deine Posts nicht auf ein Schlüsselwort, sondern auf eine ganze Suchanfrage. Also Salzburg wird sicher sehr oft gefunden und gesucht. Aber „WordPress-Experte in Salzburg“ wird sicher schon seltener verwendet und gibt daher besser Suchergebnisse für deinen Blog. Überlege einfach was deine LeserInnen suchen und optimiere dafür: Ich suche einen WordPress Profi für eine gehackte Seite.
Und dann noch ein paar Schritte für die Praxis:
Analyse – Potential erkennen – Optimieren – Crawl-Budget beachten – SEO Workflow entwickeln – Kontrollieren – VIEL Geduld haben
Und danke Peter für die Hinweise auf die Tools:
- Google Analytics
- Google Search Console
- Google Suggest (Vorschläge im Suchfenster)
- Google Alerts
- UberSuggest
- SiteLiner
Kurzer Sidestep
Caro und ihr Team haben perfekt geplant und zwei Vortragsreihen, zwischen denen jeder hin und her wechseln, konnte aufgebaut. Daher kann ich hier natürlich nur von denen berichten, die ich auch gesehen habe. Und leider sind halt auch mal Vortragende krank oder ultra kurzfristig verhindert.
Daher konnte Zeitmanagement für Blogger nicht gehalten werden. Aber ich bin dann mal kurzfristig und aus dem Stegreif mit Security für BloggerInnen eingesprungen. Ich hoffe den TeilnehmerInnen hat es was gebracht und falls ihr es braucht: Schreibt unten einen Kommentar, dann stelle ich alles mal in einem Post zusammen.
Ach ja und da waren auch noch die vielen Workshops wie:
- Meisterhafte Torten mit Dr. Oetker
- Food Pairing & Food Completing
- Backen mit Tante Fanny
- Mixology
- Einführung in die Lederbearbeitung
- Naturkosmetik selbstgemacht
- HTML & CSS für Dummies
- Google Analytics für Anfänger
- Was ist ein ISO und wenn ja, wie viele? Kamerafragestunde
- Streetstyle-Fotografie
- Food Photography To Go
- Kreative Flechtfrisuren
Nach dem Mittagessen von Spar Enjoy ging es dann weiter mit…
How to Blogger Relations
Ein gemeinsames Diskussionspanel für alle TeilnehmerInnen mit ein paar Mitgliedern von ICONS (Hey ich habe keinen Link dafür! Kann mir wer helfen?). Muss ich wirklich um jeden Preis bloggen? Muss ich jedes Thema in meinem Blog verarbeiten? Waren so zentrale Fragen, welche beantwortet wurden. Und wie immer die Diskussion: Was kostet ein Blog-Post und ist Reichweite eine passende Bezahlung?
Eigentlich ging es bei der Diskussion zentral um die Frage welche Relationen sollen/haben Blogs mit Unternehmen und wie kann ich sie monetarisieren. Man konnte schon ein paar Gedanken zu diesem ewigen Dauerbrenner mitnehmen. Auch ich habe schon mal vor Jahren einen Post dazu geschrieben: Die Heuschrecken fliegen wieder?
Be proud – oder wie du das Kriegsbeil mit dem Mediakit endlich begräbst
Conny von moment in a jelly jar brachte uns das Mediakit näher. Wahrscheinlich ist es ein notwendiges Übel, dass wir BloggerInnen jedes Monat wieder erstellen/aktualisieren müssen. Besonders dann wenn wir mit Unternehmen zusammenarbeiten wollen/können/müssen. Mit einigen (englischen) Beispielen zeigte sie informativ was da so rein muss.
- Was ist der Blog?
- Wer bist Du?
- Wo bist du überall daheim? (Blog, FaceBook, Twitter, SnapChat, Pinterest, Instagram, …)
- Daten des Blogs (Seit wann, welche Entwicklung hat der Blog, wie oft wird gepostet, …)
- Harte Fakten (PageViews, Unique Visitors, Verweildauer, besuchte Seiten, …)
- Welche LeserInnen hast du (Alter, Geschlecht, demographische Daten, …)
- Was bietest du an? (Banner, ReCaps, Posts, Bilder, …)
- Wer redet über dich? (Presse, Awards, Publikationen, Testimonials von LeserInnen, …)
- Ich bin erreichbar! (Telefon, eMail, FaceBook, Twitter, …)
Und alles bringst du bitte auf maximal drei Seiten unter, besser noch ein Blatt oder nur eine Seite. Conny war dann noch mit ein paar Eh klar! und Bist du verrückt! Punkten hilfreich.
Bei deinem Mediakit musst du ehrlich sein und es muss immer aktuell sein. Achte darauf, dass du keine Rechtschreibfehler hast (einmal ausdrucken und lesen hilft oder auch mit einer anderen Schriftart lesen zeigt dir oft Fehler). Aber sei ruhig stolz auf dich und zeig was du kannst.
Aber klaue keine Bilder, nimm doch deine eigenen her. Sei nicht flapsig oder respektlos. Und wandle dein Mediakit in eine pdf-Datei um. Als Word/Pages-Dokument schicken geht gar nicht.
Aber sei freich, sei Du und besorg dir einen Claim für deinen Blog. Und am Ende: Schau auf dein Mediakit und bring es mit dem Layout deines Blogs im Einklang, such dir vielleicht eine Vorlage/Template dafür. Du kannst auch über den Tellerrand schauen und eine Infographic als Mediakit erstellen.
From Trash to Treasure: Wie man aus faden Themen geilen Content macht
Eva Krallinger und Matthias Gruber von Fräulein Floras Favourite Hangouts zeigten uns wie man gute Geschichten schreibt. Damit hat sich die Klammer zum ersten Vortrag des Morgens geschlossen. Mit 10. Schritten haben die beiden uns mit Beispielen von Fräulein Flora gezeigt wie sie das machen. Für mich einer der besten Vorträge des Tages und wo ich auch sehr viel für meinen Blog mitnehmen konnte.
- Mache deine LeserInnen zu Fans
Bind sie an dich und schreib ihnen einen Brief.
Fräulein Flora schickt Liebesbriefe - Es muss nicht immer Text sein
Erzähle deine Geschichte mit Emojis oder auch einfach nur Bildern.
Salzburgs Stadtteile in Emojis - Geh mal offline
Verschenke Prints mit Infos (Stadtplan), Postkarten oder Shirts.
Der neue Fräulein Flora Stadtguide - Mache Gewöhnliches ungewöhnlich
Eben wie hier: WLan-Hotspots sind nicht wirklich sexy, wenn man darüber schreiben muss.
So liebevoll benennt Salzburg seine WLans - Wechsle die Perspektive
Schau dir eine Thema mal von einer ganz anderen Seite an.
Unser Redakteur hat sich waxen lassen - Be a hero
Erzähle Heldengeschichten, über Heros liest jeder gerne.
Noch leben wir. Noch sind wir hier. - Kämpfen.Straucheln.Scheitern
Sei ehrlich und mach auch mal Fehler.
Mist! Ich hab das Beispiel vergessen. Mein Fehler! - Schreib für LeserInnen
Wer liest deinen Blog? Wer ist deine Zielgruppe? Schreib genau für sie.
Seidl-Tour: Salzburgs schönste Biergärten - Sex and the City
Der alte Spruch „Sex sells“ gilt auch für deinen Blog.
Kiss-Map. Wo schmust Salzburg? - Humor
Sei frech und witzig! Wer lacht denn nicht gerne?
10 Fun-Facts über Salzburgs Straßenbeleuchtung
Das bleibt jetzt so stehen. Habt ja genug Beispiele zum Lesen.
Fishbowl: Was bin ich ist meine Arbeit eigentlich wert?
Honorarverhandlungen für Blogger
Janneke Dujinmaijer von Blog Your Thing brachte uns dieses Thema in einer offenen Diskussion näher. Besonders dann wenn das Hobby langsam zum Beruf wird, stellt man sich die Frage immer öfter: Was kann ich verlangen? 10,– oder 50,- oder 100,– oder 400,– oder gar 1.000,–?
Im Grunde muss es so viel sein, dass man davon leben kann. Aber es hängt natürlich davon ab, was du verkaufst. Ein Link ist sicher günstiger, als ein Banner und das wieder günstiger als eine gesamter Blogpost. Du musst dir deine Preise überlegen, welche du verlangen willst und auch die unterste Grenze. Schreib sie auf eine Preisliste, damit du sie nicht jedes Mal schätzen musst und bei Verhandlungen unter deinen Mindestpreis gehst.
Ach ja und wenn du einen Nischenblog hast, ohne (oder mit wenig) Mitbewerb dastehst und/oder gute Argumente für deinen Blog hast, wird der Preis zur Nebensache.
Für alle die nicht bei den endlosen Diskussionen um den Preis (gibt es seit Jahren und Jahrzehnten, aber sind doch notwendig) teilnahmen gab es noch das Blogger-Speedating. Ein Möglichkeit bei der Unternehmen und Blogger in Kontakt kamen und sich über mögliche Kooperationen unterhalten konnten.
Let’s Party!
Am Ende stand da noch die große Party welche die Trumerei (ein Lokal der Obertrumer Brauerei im Stadtwerk Salzburg) sponserte. Super Essen – Super Craft-Biere – Super Gespräche. Genauso wie bei den Vorträgen hat sich hier eine Klammer geschlossen. Der Tag endet wie er auch begonnen hat.
Ich kann nur wiederholen, was ein anderer Blogger sagte: Wo ist die Zeit hingegangen? Wir haben doch erst gerade angefangen? Und das beschreibt den Tag auch sehr gut: Er war nicht langweilig, er war angenehmen angefüllt mit zahlreichen Informationen. Und es war ein erfolgreicher Tag, der bekommt einen Ehrenplatz im Kalender und in den Erinnerungen.
Eigentlich müssten wir das Team bieten und beknien, das Event alle 6 Monate zu wiederholen. Aber Sonja aka Ginger in the basement hat leider etwas von Belastung und Herzinfarkt anklingen lassen. Ach so schlimm wird das sicher nicht. Wenn du es alle 6 Monate veranstaltest kommst du gut ins Training.
Kritik
Ja gibt es auch, aber da muss ich wirklich suchen. Und es ist eigentlich nur eine Anregung, auch ohne der Verbesserung läuft alles ganz gut.
- Mehr Café für die Süchtigen unter uns – Die Schlange war oft endlos lange
- Mehr Sitzgelegenheiten – Oft war wirklich alles belegt
- Bei der TeilnehmerInnenliste noch die Art des Blogs anführen
Ihr seht: Kein Grund zur Traurigkeit. Auch ohne die drei Punkte ist alles perfekt gewesen. Ich komme zu #sbgatc17 gerne wieder, als passiver Teilnehmer, als aktiver Zuhörer oder auch als (Notfall)-Vortragender.
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